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Gesundheit 

Kralle verletzt, Vollnarkose und OP 

Leider hat sich unser süßer Barry am letzten Abend in Holland eine Kralle an der rechten Pfote verletzt. Wir sind sogleich mit ihm zur Tierklinik nach Schagen gefahren, wo die Kralle - ohne Betäubung - entfernt wurde. Doch etwas muß dabei schief gegangen sein (die Stelle war gebrochen und es bildete sich wildes Fleisch, die Kralle wuchs verkehrt nach). Bis das aber erkannt war, waren wir noch 2 x in Duisburg Asterlagen mit ihm. Ich badete die Pfote 4 x am Tag, beträufelte sie mit Jod - doch das half alles nichts. Dann wieder nach Duisburg und die Entscheidung war gefallen: Barry mußte am nächsten Tag nüchtern zu einer OP hin. Alles, was nicht hingehörte und schon faul war, wurde entfernt! Er wurde von einer wirklich kompetenten Ärztin operiert, die zudem auch noch extremst lieb, mitfühlend und sympathisch war! Er hat alles gut überstand, tat sich aber etwas mit der Narkose schwer! Man sieht es auf dem kleinen Video! 

Heute, am 27.06.2014 geht es ihm schon sehr viel besser! Siggi hat ihm den dicken Verband abgenommen und im Haus trägt er nun Socke! 2 - 3 Wochen muß die Pfote absolut trocken und sauber gehalten werden. Das ist nicht so einfach! Nach draußen geht es nur noch mit Schuh! Auch nicht prickelnd, weil er doch oft rutscht! Doch Barry ist so lieb und tobt sich dann halt zu Hause aus! So wie hier, da erwischte ich ihn gerade noch auf der Couch! Muß er ganz schön rumgeturnt sein!

 

Hauptsache, er fühlt sich wohl, hat Spaß und wird ganz schnell wieder gesund!!!!

Erbkrankheiten 

Barry wurde nun von einigen Tierärzten, bei denen wir mit ihm waren, wesentlich älter geschätzt als wir dachten. Vielleicht hat er deshalb nun doch schon das eine oder andere Zipperlein und wollte darum von Anfang an nicht gerne viel spazieren? Auf jeden Fall hat er zwei genetisch bedingte Erkrankungen, auf die ich hier näher eingehen möchte.

 

PRA (progressive Retina Atrophie)  (engl. Progressive Retinal Atrophy)

 

Generalisierte progressive Retina Atrophie (gPRA) ist eine vererbte Augenerkrankung bei Hunden. Dieses kontinuierlich fortschreitende Augenleiden führt im Endstadium immer zur Blindheit. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Erkrankung erstmals in Europa bei den Gordon Settern beschrieben und ist heute in vielen Hunderassen für die Züchter ein großes Problem.gPRA ist eine Erkrankung der Netzhaut (Retina). Dieses Gewebe befindet sich auf der Innenseite des hinteren Augapfels und enthält die Sehsinneszellen (Stäbchen und Zapfen). Diese sog. Photorezeptorzellen absorbieren das durch die Augenlinse gebündelte Licht und verwandeln es durch eine Reihe von chemischen Reaktionen in elektrische Nervensignale. Die Signale der verschiedenen Nervenzellen der Retina werden dann über den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet und dort zu einem wahrnehmbaren Bild verarbeitet. Die Stäbchen sind spezialisiert auf die Signalaufnahme im Dämmerlicht. Die Zapfen dagegen sind zuständig für die Verarbeitung des Tageslichts und für das Farbensehen. Bei der gPRA gehen gewöhnlich zuerst die Stäbchen zugrunde und im späteren Stadium der Erkrankung auch die Zapfen. Beim Menschen gibt es ein der gPRA gleichartiges Erkrankungsbild, die sog. Retinitis Pigmentosa (RP).

 

KrankheitssymptomeIn allen Hunderassen werden die gleichen Krankheitsmerkmale beobachtet. Im Anfang der Erkrankung ist bei betroffenen Hunden Nachtblindheit und der Verlust der Anpassung des Sehvermögens an das Dämmerlicht erkennbar. Nach und nach zeigen sich Seheinschränkungen auch bei Tageslicht. Dies ist bei den Hunden am unsicheren Verhalten in der normalen Umwelt erkennbar. Zur gleichen Zeit kommt es zur Erweiterung der Pupillen, verursacht durch eine verstärkte Lichtreflexion der reduzierten Retina im Innern der Augen. Oft verändert sich zusätzlich die Augenlinse, sie trübt ein und wird undurchsichtig. Es entsteht somit ein Katarakt.KrankheitsbeginnEs gibt verschiedene Formen der gPRA. Sie unterscheiden sich in den einzelnen Rassen durch den differierenden Krankheitsbeginn und durch die Progressionsrate (Krankheitsdauer von Krankheitsbeginn bis zur Blindheit). Hunderassen, bei denen ein früher Erkrankungsbeginn beobachtet wird, sind Collie, irischer Setter, norwegischer Elchhund und Zwergschnauzer. In diesen Hunderassen wird die Erkrankung durch veränderte oder gehemmte Entwicklung der Sehzellen in der Netzhaut verursacht. Ein späterer Krankheitsbeginn zeigt sich bei den Zwergpudeln, den englischen und amerikanischen Cocker Spanieln und den Labrador Retrievern. gPRA-Anlageträgern dieser Rassen sieht man in ihrer frühen Entwicklung die Erkrankung nicht an. Sie sind noch frei von Symptomen. Die Erkrankung entwickelt sich bei diesen Hunden erst nach der Fortpflanzungsreife.DiagnoseDie Diagnose "gPRA" wird durch eine augenärztliche Untersuchung gestellt. Ein Tierarzt erweitert den Hunden mit Augentropfen die Pupillen und untersucht mit einem augenärztlichen Instrument, dem indirekten Ophthalmoskop, die Netzhaut. Bei verschiedenen Formen der gPRA findet der Tierarzt die folgenden ophthalmologischen Veränderungen:erhöhte Reflexion des Fundus (die Innenseite des Augenhintergrundes, der Netzhaut anliegend),verminderte Durchmesser und Verzweigungen der retinalen Blutgefässe,Schrumpfung des sichtbaren Bereichs des optischen Nervs (nervöse Verbindung der Netzhaut zum Gehirn)Der Krankheitsbeginn ist spezifisch für die verschiedenen Rassen. Wenn ein Hund diese o.g. Veränderungen zeigt, ist dies ein sicheres Zeichen, daß er in absehbarer Zeit seine Sehkraft verlieren wird. Die Diagnose kann noch durch ein Elektroretinogramm (ERG) bestätigt werden. Hierbei werden die elektrischen Ströme gemessen, die von der Retina ausgehen, ähnlich dem Elektrokardiogramm (EKG) zur Untersuchung der Herzfunktion. Es bestehen zwei Unterschiede zum EKG:Das ERG kann nur die Antwort auf einen Lichtblitz aufzeichnen, zeigt also nur eine kurze Momentaufnahme der Nervensignale.Der Hund muß narkotisiert werden, um eine ganz genaue Aufzeichnung zu gewährleisten.Bei allen an PRA erkrankten Hunden sind die Signale des ERGs stark verringert oder ausgelöscht. Das ERG kann für die frühe Diagnose oder spezifische PRA-Formen angewendet werden. So können PRA-Hunde schon erkannt werden, bevor klinische Merkmale offensichtlich sind. Wichtig für die genaue Auswertung und Interpretation der ERG-Muster ist die Kenntnis des Krankheitsbeginns und -verlaufs in den einzelnen Rassen, um die Veränderungen im ERG den spezifischen PRA-Dysfunktionen zuordnen zu können.

 

Somit sollten mit den Untersuchungen nur Tierärzte betraut werden, die sich auf Augenkrankheiten bei Hunden spezialisiert haben, wie z.B. die Tierärzte des Dortmunder Ophtalmologen-Kreises (DOK).VererbungBis auf eine Ausnahme ist die gPRA in allen Hunderassen nach jetzigem Erkenntnisstand eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung. Das bedeutet, daß ein erkrankter Welpe eine defekte Gen-Kopie vom Vater und eine defekte Gen-Kopie von der Mutter erhalten haben muss, also beide Elternteile eines erkrankten Tieres eine defekte Gen-Kopie tragen oder selbst an gPRA erkrankt sind. Da erkrankte Hunde zwei defekte Gen-Kopien besitzen sind alle Nachkommen eines an gPRA erkankten Hundes wiederum Träger einer defekten Gen-Kopie.Den vier gPRA-Formen mit frühem Krankheitsbeginn, rcd1 in irischen Settern, rcd2 in Collis, rcd3 in Cardigan WelshCcorgies, und erd in norwegischen Elchhunden, lassen sich Mutationen in unterschiedlichen Genen zuordnen. In gPRA-Formen, die durch einen späten Krankheitsbeginn gekennzeichnet sind, wie bei den Zwergpudeln, englischen und amerikanischen Cocker Spaniels, Labrador Retrievern, Portugiesischen Wasserhunden und Chesapeak Bay Retrievern, ist wahrscheinlich das gleiche, noch nicht identifizierte Gen mutiert.

Bei den Sibirischen Huskys wird die PRA X-chromosomal vererbt. Somit erben männliche Nachkommen von an gPRA erkrankten Müttern auf jeden Fall ein defektes X-Chromosom. Da sie kein zweites X- sondern ein Y-Chromosom besitzen, welches den Defekt nicht ausgleichen kann, werden diese Nachkommen stets erkranken. Trägerinnen nur eines defekten X-Chromosoms geben den Gendefekt und somit die Erkrankung mit 50%tiger Wahrscheinlichkeit an die männlichen Nachkommen weiter. Weibliche Nachkommen an XPRA erkrankter Mütter und Väter sind als sichere XPRA-Träger anzusehen (Abbildung: X-chromosomaler Erbgang

Ichthyose beim Golden Retriever

 

 

Bei der Ichthyose, umgangssprachlich auch als Fischschuppenkrankheit bekannt, handelt es sich um eine angeborene Keratinisierungsstörung der Haut. Durch eine Störung der normalen Abschuppung bilden sich auf der Haut (vor allem entlang des Brustkorbes) grosse, unterschiedlich pigmentierte Schuppen. Auch die Haut selber kann unterschiedlich stark pigmentiert (schwarz) werden. Die Ichthyose zeigt sich im Normalfall schon einige Wochen nach der Geburt und mehrere Welpen aus einem Wurf können betroffen sein. Sie ist eine chronische Krankheit, welche nicht geheilt werden kann. In einigen Fällen ist eine Abnahme der Schuppenbildung mit zunehmendem Alter zu beobachten. Rüden und Hündinnen sind gleichermassen betroffen. Die Ichthyose beim Golden Retriever ist in der Regel nicht entzündlich und eine Verhornung des Nasenspiegels und der Sohlenballen konnte nur in wenigen Fällen beobachtet werden. Sie kann manchmal bakterielle oder Hefepilz-Infektionen begünstigen und stellt ein lebenslanges, ästhetisches Problem mit häufig hohem Pflegeaufwand für die Besitzer dar. Betroffene Hunde mit starker Schuppung sind weniger geeignet für den Einsatz als Therapiehund. Erbgang Die Ichthyose beim Golden Retriever wird autosomal rezessiv vererbt wird. Seit dem Herbst 2010 steht ein Gentest zur Verfügung, welcher von der Firma Antagene, www.antagene.com, angeboten wird. Diagnose Die Diagnose beruht auf den typischen klinischen Symptome, dem Ausschluss anderer ähnlich aussehender Erkrankungen und der histologischen Untersuchung von mehreren Hautbiopsien. Mit einer korrekten Diagnose kann man unnötige Therapien verhindern und zur Gesundheit der Zucht beitragen.

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